Waldbau-WE für Studierende im Revier Unger im März

Anbei eine Einladung für unser geplantes Waldbau-Wochenende der ANW-Hochschulgruppe im Revier Unger. Wir wollen Kalamitätsflächen erfassen, naturgemäß entwicklen und unsere Ansätze mit Privatwaldbesitzern auf den Flächen diskutieren. Wird spannend!

Eindrücke ANW Frühjahrsexkursion Bad Berka

Am 27. und 28. April 2018 fand die Frühjahresexkursion der ANW Landesgruppe Sachsen  im Thüringer Forstamt Bad Berka, Revier Reisberg statt.  Auftakt bildete ein strukturreicher Laubholz Dauerwald im Webicht bei Weimar, wo Wertentwicklung und Naturschutzleistungen diskutiert wurden. Wolfgang Grade von der Thüringer ANW Landesgruppe und örtlicher Revierleiter erwies sich als ausgezeichneter Exkursionsleiter. Der anschließende Rundgang durch Weimars Innenstadt mit sachkundiger Führung beeindruckte durch die kulturelle Vielfalt.

Am Folgetag sahen wir überzeugende Waldbilder mit nahezu flächigem Unterstand und Dauerwaldstrukturen. Baumartenvielfalt, kaum Wildschäden, seltene Baumarten (Eibe) und potentielle Wertholzbäume wo man hinschaute. Besonders hervorzuheben war der hohe Weißtannenanteil in unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Neben dem Waldbau gehörte zum „ganzheitlichen Ansatz“ auch das „Waldpädagogische Stützpünktchen“, wo vor allem Kinder für den Wald begeistert werden.

Insgesamt eine hochwertige Veranstaltung, bei der auch der abendliche Gedankenaustausch dazu gehörte und die Gemeinschaft förderte.

– Stephan Schusser

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Einladung zur Exkursion in den Wermsdorfer Wald – Revier Horstsee

Thema: Baumartenwandel im Wermsdorfer Wald – vom Nadelreinbestand zum Laubmischwald

Datum: 17. Juni 2017

Anmeldung: bis zum 12. Juni bei der Geschäftsstelle (riedel.annaberg[at]t-online.de, Tel.: +49 162 2697221)

Treffpunkt: 9 Uhr am Waldparkplatz zwischen Wermsdorf und Sachsendorf

Themen:

  • historische Entwicklung des Wermsdorfer Waldes
  • Umbau von Fichte in Laubholz
  • Eichenpflanzung
  • Wertholz
  • Chancen standortgerechter Naturverjüngung in Kiefernbeständen
  • Integration von Naturschutzzielen
  • Versuchsanbau fremdländischer Baumarten
  • Erntenutzung und potenzielle Eichenverjüngung

Ende: gegen ca. 16 Uhr

Frühjahrsexkursion der ANW Landesgruppe Sachsen und des Sächsischen Forstvereins zur Hatzfeldt-Wildenburg`schen Verwaltung nach Massow am 16.04.2016

von Marcel Thomae, Thomas Rother, Martin Schubert und Clemens Weiser

Ein Blick über den Tellerrand bildet – und hilft, festgelegte Vorstellung zu überdenken. So ging es vielleicht manchem der 55 Teilnehmer an der gemeinsamen Exkursion des sächsischen Forstvereins (SFV) und der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaftung Landesgruppe Sachsen (ANW) in den brandenburgischen „Kiefernbetriebsteil Massow“ der privaten Hatzfeldt-Wildenburg`schen Forstverwaltung. Der Blick über die Landesgrenze in den Landkreis Dahme – Spreewald bot sich bei den aktuell im Landeswald (FoB Taura, FoB OL und BROHT) anstehenden Forsteinrichtungen geradezu an.

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Herr Dr. Straubinger stellt die Kennzahlen und Betriebsziele in Massow vor.

Auf der Exkursion führten uns Herr Dr. Franz Straubinger als Chef der Hatzfeld – Wildenburg`schen Forstverwaltung und Revierleiter Mark Illerich, auf die gewohnt kurzatmig und begeisternde Art und Weise.

Bei Kaffee und Brezen gab Dr. Straubinger gab zunächst einen Einblick in Betriebsziele und Zahlen des seit 2001 angekauften und mittlerweile etwa 6.700 ha großen, kieferngeprägten (97 Prozent der Oberstandsfläche, arme bis ziemlich arme Standorte) Betriebsteiles. In diesem arbeiten ein Revierleiter, zwei Waldarbeiter und eine Angestellte für Holzverkauf und Buchführung. Zusätzliche Unterstützung im Bereich der Verwaltung wird durch die Zentrale im rheinland – pfälzischen Schönstein gewährleistet.

Betriebliche Zielstellung des Eigentümers ist eine konsequente Produktion von starkem Sägeholz. Verjüngungsmaßnahmen sollen auf dem Großteil der Fläche durch Naturverjüngung erfolgen. Standörtlich differenziert sollen durch Pflanzung Alternativbaumarten eingebracht werden, die künftig über Naturverjüngung zur Verschiebung der Baumartenanteile weg von der dominierenden Kiefer – und damit zur Risikostreuung – beitragen sollen. Auf Wildschutzmaßnahmen (Zäunung, mechanischer oder chemischer Einzelschutz) soll im Kernbereich verzichtet werden. Der Betrieb ist vollflächig nach den Kriterien des FSC zertifiziert. Damit einher gehen auch naturschutzfachliche Anforderungen: Totholz soll generell nicht genutzt werden, Bäume mit hohem Habitatwert werden als „Bäume für die Ewigkeit“ dauerhaft markiert und der Nutzung entzogen.

Für Massow liegt bereits die zweite Betriebsinventur auf Stichprobenbasis vor und erlaubt dadurch Rückschlüsse auf die Auswirkungen des waldbaulichen Handelns. Durch intensive Pflegemaßnahmen wurden insbesondere in den Anfangsjahren die massiven Durchforstungs- und Feinerschließungsrückstände abgebaut und in Summe auch der Gesamtvorrat im Betrieb abgesenkt. Der erntekostenfreie Wert des stehenden Holzvorrates hat sich gleichzeitig aber erhöht, da sich die Sortimentsstruktur vom Industrie- zum Sägeholz verschoben hat. Die Bewirtschaftung erfolgte konsequent im Hiebsblocksystem, mit im Durchschnitt fünfjährigem Umlauf. Das waren pro Jahr etwa 1350 ha zu bearbeitende Holzbodenfläche. Großflächige Kiefernbestände im beginnenden Jungdurchforstungsstadium werden konsequent geastet (ca. 80 Kiefern/ha). Die Waldeinteilung orientiert sich insbesondere an der mittelfristigen Planung – kleine Bestände wurden zu großflächigen, vergleichbaren Behandlungseinheiten zusammengefasst. Im ersten Jahrzehnt wurden pro Jahr etwa 60.000 Erntefestmeter (Efm) Holz eingeschlagen, für das kommende Jahrzehnt ist ein Hiebssatz von etwa 24.000 Efm pro Jahr geplant. Kahlschläge oder Räumungen werden seit dem Erwerb durch die Hatzfelt-Wildenburg’sche Verwaltung nicht mehr geführt. Auch die Kiefer wird im Femelbetrieb (mit standörtlicher Differenzierung) bewirtschaftet. Bei der Diskussion über die erforderlichen Nachlichtungen für die durch Kiefer bestimmte Verjüngung wurde schnell klar, dass auch in Zukunft stetige Holznutzungen generiert werden und der Betrieb keinesfalls in ein „Nutzungsloch“ fällt und damit in ein Nachhaltigkeitsproblem läuft.

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Drückjagdbockparade: Effektive Jagdausübung ist eines der Kernziele.

Von Anfang an wurde konsequent gejagt und mittlerweile eine waldverträgliche Wilddichte erreicht. In Kombination mit ergänzenden, einzelbaumweisen Voranbauten (Lärche, Douglasie, Tannenarten) und der Installation von Häherkästen zur natürlichen Verbreitung und Verjüngung der Traubeneiche, konnten bereits Verjüngungsvorräte auf einem Drittel der Fläche etabliert werden. Zäune werden hier nicht benötigt. Es erstaunte die Teilnehmer, wie sich auch die Kiefer natürlich verjüngt, wenn die Wildbestände an den Lebensraum angepasst sind. Dennoch werden einzelne Eichen in aufwachsenden Kiefernnaturverjüngungen immer noch verbissen, was uns auf der Exkursion auch gezeigt wurde.

Für die Erreichung derartiger Erfolge in – für forstliche Abläufe – kurzen Zeiträumen wurden alle Abläufe hin zu einer Identifizierung aller Beteiligten mit den Betriebszielen optimiert. Zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen:

1.) Jagdbegehungsscheine werden nur unentgeltlich an Jäger vergeben, die die Ziele des Betriebes mittragen. Diesen werden nach ihrer individuellen Leistungsfähigkeit verschieden große Pirschbezirke zugeteilt, in denen natürlich aber auch gemeinsam gejagt wird. Die Begehungsscheininhaber erfahren ganzjährig ein entsprechend motivierendes Umfeld mit Exkursionen, intensiver Einbindung in die Jagdorganisation, Schießkinobesuche, Grillfeste, Drückjagden in anderen Betriebsteilen usw. und merken dadurch, dass ihr Einsatz gebraucht und wertgeschätzt wird. Die „gemeinsame Jagd“ wird nicht nur als Parole ausgegeben, sondern auch von allen beteiligten Jägern gelebt. Zudem wird eine offene Kommunikation mit benachbarten Jägern gepflegt.

2.) Der Holzeinschlag und alle Pflegearbeiten, die nicht durch die eigenen Forstwirte abgedeckt werden können, werden durch ortsansässige Unternehmen realisiert, die ebenfalls langfristig ans den Forstbetrieb gebunden werden. Die Vorteile und Freiheiten eines Privatforstbetriebes bei der Vergabe von Betriebsarbeiten wurden sehr deutlich beschrieben. Der Waldeigentümer zahlt – nach eigener Angabe – einen höheren Preis pro abgearbeiteter Mengeneinheit als umliegende Kiefernbetriebe. Die Unternehmer haben dadurch natürlich höchstes Interesse, auch langfristig im Betrieb zu arbeiten und führen die Tätigkeiten schonend und mitdenkend aus. Die Unternehmen, die Pflegearbeiten ausführen, pflanzen im kommenden Jahr auch die Voranbauten in die verjüngungsfreien Bereiche, die sie sich bereits bei den Pflegearbeiten notiert haben und dem Revierleiter zur Bestätigung übermitteln.

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Das Resultat sind Verjüngungsvorräte (nicht nur Kiefer) soweit das Auge reicht ab dem ausgehenden Stadium der Jungdurchforstung.

Unser großer Dank gilt Dr. Franz Straubinger und Mark Illerich, die sehr eindrucksvoll aufzeigten, wie klar formulierte, wirtschaftlich orientierte Eigentümerziele durch strategische Betriebsführung und vor allem durch die Beachtung sozialer Aspekte zum Erfolg führen. „Unser Ziel ist es nicht, kurzfristig schwarze Zahlen zu erzeugen. Wir möchten nachhaltig grüne Zahlen schreiben“, konstatierte Dr. Straubinger in seinem Abschlusswort.

Eine absolut lohnenswerte Exkursion, die erstmals im Verbund von SFV und ANW durchgeführt wurde und das Interesse „aller Altersklassen im Verlauf der Plenterkurve“ erzeugte.

Medienecho der ANW-Auszeichnungsübung

Tue Gutes und rede darüber: Die Auszeichnungsübung der ANW-Sachsen in Kooperation mit dem Forstbezirk Eibenstock stieß auf ein breites Echo in der Lokalpresse.

Zudem erschien ein kurzer Beitrag im MDR-Radio am 15. November.

ANW Landesgruppe Niedersachsen zu Gast in Eibenstock

Am 21. und 22. August waren 28 Mitglieder der ANW Landesgruppe Niedersachsen im Forstbezirk Eibenstock zu Gast. Im Mittelpunkt stand die Wiedereinbringung der Weißtanne. Dazu wurde die Exkursionsroute durch die Reviere Hundshübel und Eibenstock gewählt, die sich bereits zur Bundestagung von 2014 bewährt hatte.

Ein bestimmendes Thema war natürlich auch die Jagd, da es die Grundvoraussetzung für jegliche waldbauliche Freiheit ist. Martin Hartig stellte an auserwählten Beispielen die Vorteile der Direktsaaten mit Tanne und Buche vor. Die Revierleiter Peter Schmidt und Andreas Pommer erläuterten das Vorgehen beim Waldumbau. Großes Interesse zeigten die Teilnehmer an der waldbaulichen Strategie zur zeitigen Wiedereinbringung der Tanne in Trupps und Gruppen. Daneben wurden auch das „Waldbauliche Qualitätsmanagement“ im Bereich der Pflanzung sowie technologische Aspekte intensiv diskutiert.

Schönes Spätsommerwetter und der herrliche Blick zum Imbiss an der Skihütte über Eibenstock trugen wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei.DSCN0842

Die ANW Frühjahrsexkursion 2015

Auf der diesjährigen Frühjahrsexkursion der ANW Landesgruppe Sachsen wollten sich die Teilnehmer ansehen, wie weit sich der Oberwald direkt an der A4 entwickelt hat. Seit 2001 befindet sich dieser im Besitz der Familie Rotenhan und wird seitdem kahlschlagfrei bewirtschaftet. Die ANW war dabei nicht zum ersten Mal in diesem Wald unterwegs, schon im Jahr 2003 fand eine ähnliche Exkursion statt. Die Teilnehmer, die bereits damals dabei waren, zeigten sich von der Waldentwicklung positiv überrascht. Geführt wurden wir vom zuständigen Revierleiter Frank Günter.

Gewohnt energisch wurde dann auch an den einzelnen Exkursionspunkten diskutiert. Dabei kamen immer wieder die Punkte der Pflege der (Natur)Verjüngung unter Schirm (Stammzahlreduktion) sowie die Einbringung von Kunstverjüngung (zumeist Douglasie) zur Sprache. Beeindruckend ist dabei, wie häufig die Eiche in der Verjüngung zu finden ist, wenn die Bestände des verbeißenden Schalenwildes wie hier im Oberwald doch einigermaßen angepasst worden sind. Unserem Astungsexperte Hans Modrak kribbelte es dann auch schon hier und dort in den Händen die Astungsschere oder auch die Astungssäge einmal an den herrlichen Eichen anzusetzen. So könnte diese als die mit den Standorten (zur Vernässung neigende Braunerden mit Lößaufwehung) und der zunehmenden Trockenheit gut zurechtkommende Baumart auf vielen Flächen an der kommenden Waldgeneration übernommen werden und einen erheblichen Beitrag zur Wertleistung des Waldes erbringen. Die sich üppig verjüngende Fichte könnte dabei als Zwischennutzung entnommen werden.

Die zahlreich eingebrachte Kunstverjüngung an Douglasie wurde in vielen Beständen durch die sich reichlich einstellende Naturverjüngung bedrängt. Hier ist zukünftig eine noch stärkere Investitionssteuerung in besonders trockene Bereiche ohne Naturverjüngungspotential standortsangepasster Baumarten möglich.

Die Bewirtung an der Revierhütte rundete die Exkursion angenehm ab.

Sowohl die Teilnehmer als auch die Bewirtschafter nahmen an diesem Tag viele Denkanstöße mit nach Haus. So soll es bei ANW Exkursionen ja auch sein.