Änderung der Förderrichtlinie Wald und Forstwirtschaft (FRL WuF/2020)

Am 30. August 2022 wurde die Förderrichtlinie Wald und Forstwirtschaft WuF/2020 geändert. Die wichtigsten Änderungen sind:

  • Die Festbeträge für die Waldumbauförderung und die Erstaufforstung wurden an höhere Kosten für Pflanzenmaterial, Saatgut und Zaunbau angepasst.
  • Im Sinne eines naturgemäßen Wirtschaftens wird die Pflege und Entwicklung von Naturverjüngung nun mit einer deutlich erhöhten Basisprämie gefördert.
  • Mit der Richtlinienänderung werden außerdem die Fördermöglichkeiten für Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse erweitert. Als neuer Fördergegenstand kommt die „Mitgliederinformation und -aktivierung“ hinzu. „Waldpflegeverträge“ sind nun auf Betriebe bis 100 Hektar ausweitbar und deren Förderfestbeträge wurden angehoben. Zudem wurde der Förderzeitraum für die „Professionalisierung“ (Aufwendungen für forstfachlich ausgebildetes Personal einschließlich Aufwand zur Erstellung eines Geschäftsplans) auf 5 Jahre erweitert.

Die aktualisierte Förderrichtlinie und Antragsunterlagen sowie weitere Informationen sind bald auf der Internetseite zur Forstförderung sowie direkt untenstehend zu finden.

Rückblick Waldbauwochenende der ANW-Hochschulgruppe im Revier Unger 18.-20.03.2022

Am Freitag, den reisten wir, eine Gruppe von 10 Studierenden aus den ANW-Hochschulgruppen Tharandt, Erfurt und Eberswalde, am Abend zu der idyllisch gelegenen Forsthütte auf dem Ungerberg nahe Neustadt in Sachsen an. Wir ließen dort den Abend gemütlich am Lagerfeuer ausklingen.

Wir begannen am frühen Samstagvormittag im Landeswald nahe Polenz. Das Ziel war es, ein geeignetes Wiederbewaldungskonzept für die kahlgefallenen Flächen zu ergründen. Dafür betrachteten wir den Ist-Zustand mittels einer stichprobenartigen Aufnahme der Bodenvegetation und der Verjüngung, einer Betrachtung von potentiellen Samenbäumen und einer Aufnahme der standörtlichen Gegebenheiten. Daraus leiteten wir für die einzelnen Flächen die waldbauliche Zielstellung in Form des Waldentwicklungstyps sowie das mittel- und langfristige waldbauliche Vorgehen anhand der gängigen Vorschriften des Sachsenforstes ab.
Mittags wurden wir mit einem Gulasch verköstigt. Um nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch tätig zu werden, führten wir eine kleine Pflanzaktion durch, bei der wir Winter-Linden in Form eines Peace-Symbols auf die Freifläche setzten. Diese Art der körperlichen Ertüchtigung ist immer gerne gesehen. Im Anschluss besichtigten wir eine weitere Landeswaldfläche, welche bereits vor einem Jahrzehnt weitgehend kahlgefallen ist. Wir bestaunten die Baumartenvielfalt der bereits etablierten Verjüngung und beurteilten sie auf ihr Potential und ihre Nähe zum vorliegenden Waldentwicklungstyp hin. Daraufhin führten wir selbige Aufnahmen in dem naheliegenden Privatwald der Familie Erdmann, welcher an der Verbindungsstraße zwischen Polenz und Cunnersdorf liegt, durch, mit dem Ziel, bei der Waldführung am Folgetag den Interessierten kompetente Handlungsvorschläge aufzeigen zu können.
Gegen Abend werteten wir die aufgenommenen Daten gemeinschaftlich bei Kaffee und Kuchen in der Ungerhütte aus. Wir diskutierten die erarbeiteten Konzepte und fertigten eine Kostenkalkulation für die geplanten Maßnahmen an. Dabei bekamen wir eine Einweisung in die Förderung von Privatwäldern durch Sebastian Schiffel.

Am Sonntag fand schließlich die zuvor öffentlich ausgeschriebene Waldführung statt. Eine große Gruppe von circa 40 interessierten Waldbesitzer:innen und Vertreter:innen der örtlichen Jägerschaft erwartete uns. Wir stellten gemeinschaftlich unsere erarbeiteten Konzepte für die vorliegenden Flächen vor und betrachten aufkommende Probleme sowie die Chancen der Waldentwicklung. Ebenso wurden neben ökologischen Aspekten auch ein besonderes Augenmerk auf die Kosten der Maßnahmen und damit in Bezug stehend auf die Forstförderung für Privatwaldbesitzer:innen gelegt. Wir konnten aufzeigen, dass selbst auf den jüngst kahlgefallenen Flächen ein hohes natürliches Potential der Naturverjüngung besteht, welches nur darauf wartet, genutzt zu werden. Natürlich wurde das Problem der Wildeinwirkung auf die Vegetation und anderer Schadfaktoren besprochen. Sowohl die Vertreter der Waldbesitzenden, der Jägerschaft und des Sachsenforstes sicherten sich gegenseitig ihre Kommunikationsbereitschaft und Unterstützung hinsichtlich bestehender Probleme zu. Es wurde erkannt, dass eine Wiederbewaldung nur erfolgreich sein kann, wenn alle Interessengruppen an einem Strang ziehen. Dies war sowohl für die Studierenden, als auch für die teilnehmenden Vertreter:innen der Forstverwaltung die erste Veranstaltung dieser Art. Die Waldbesitzer:innen waren dankbar, dass ihnen Ansätze aufgezeigt wurden, wie sie die Wiederbewaldung in Kooperation mit der Natur und mit den weiteren Akteuren gestalten können. Somit traten wir sehr positiv gestimmt die Heimreise an.

An dieser Stelle ist Annette Schmidt-Scharfe für die gelungene Organisation des Wochenendes, der fachkundigen Anleitung der Studierenden und der professionellen Moderation der Diskussion zu danken. Ebenso gilt der Dank Christian Schmidt und Sebastian Schiffel für die ebenso wertvolle und kompetente fachliche Anleitung. Das Wochenende hat uns viel Freude bereitet und uns hochkarätige Einblicke in die Praxis gewährt.

Treffpunkt für die Frühjahrsexkursion am 30.04. in Marienthal aktualisiert

Für unsere Frühjahrsexkursion am 30.04.2022 in das Revier Marienthal wurde der Treffpunkt angepasst und entspricht nun dem der postialisch versendeten Einladungen. Gemeinsamer Treffpunkt ist 10.00 Uhr am Kloster-Besucherparkplatz (an der B99) in Ostritz St. Marienthal (Google Maps: https://goo.gl/maps/9GNFw91MjF8jDh6y7).
Wir bitten um Anmeldung bis zum 28.04. über die Geschäftsstelle (info@anw-sachsen.de oder mobil unter 01733710533).
Bis dahin!

Positionspapier forstlicher Verbände und Vereine bezüglich großflächiger Stillegungen von Waldflächen in Sachsen

Die ANW Landegruppe Sachsen unterzeichnet gemeinsam mit vielen sächsischen Interessenvertretern der Waldpolitik ein Positionspapier gegen großflächige Stilllegungen im Wirtschaftwald und für mehr integrative, nachhaltige und aktive Waldbewirtschaftung auf ganzer Fläche. Das Papier wird an das Sächsische Ministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), die Fraktionen im Parlament sowie an die Presse überreicht.

Mitunterzeichner sind der Sächsische Waldbesitzerverband und Forstverein, der sächsische Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Stiftung Wald für Sachsen und der Sächsische Forstunternehmerverband sowie der Landesverband des Bund Deutscher Forstleute und der Ökologische Jagdverein Sachsen.

Waldbau-WE für Studierende im Revier Unger im März

Anbei eine Einladung für unser geplantes Waldbau-Wochenende der ANW-Hochschulgruppe im Revier Unger. Wir wollen Kalamitätsflächen erfassen, naturgemäß entwicklen und unsere Ansätze mit Privatwaldbesitzern auf den Flächen diskutieren. Wird spannend!

Unser Jahresplan für 2022 ist online…

Der reichhaltig gefüllte Jahresplan für 2022 ist ab jetzt online unter Veranstaltungen verfügbar und wird auch noch als Mitgliederbrief versandt. Auch kann der Jahresplan gern heruntergeladen werden:

Wir können uns auf die alljährliche Frühjahrsexkursion im ostsächsischen Klosterwald Marienthal und eine laubholzlastige Exkursion in das Revier Hirschberg unseres Mitgliedes Thomas Baader freuen. Neuen Input bekommen wir dieses Jahr auch aus dem Norden Deutschlands in der vielfach empfohlenen FBG Bansow bei Holger Weinauge sowie auf der diesjährig erneuten ANW Bundestagung in Templin / Kloster Chorin.

Ebenso sind die mehrtägigen Veranstaltungen unserer ANW Hochschulgruppe in Tharandt mit veröffentlicht. Auch hier finden wir ein tolles Programm vor – insbesondere die ANW Hochschultage, das erste große gemeinsame Treffen aller ANW Hochschulgruppen aus Deutschland, kann nur gut werden…

Mal wieder Erstsemester-Pflanzung…

Zu unserer traditionellen Erstipflanzaktion ging es dieses Jahr nach Kreischa. Mit Pflanzgut der FBG Freiberg Land – Erzgebirge e.V. forsteten wir eine klassische Kalamitätsfläche auf. 
Wir konnten rund 800 Schwarznüsse (Juglans nigra) mit dem Göttinger Fahrradlenker in den Boden bringen, die zusammen mit der im geplanten Zaun auflaufenden Naturverjüngung einen klimartoleranten Wald bilden sollen. Trotz eines 1/0er Sortiments war die korrekte Pflanzung der zudem zu Wurzelfäule neigenden Nüsse aufgrund extrem starker, karottenartiger Wurzeln erschwert. Hätten wir doch mal nicht direkt am Anfang die zwei Pflanzbohrer eliminiert… Vielleicht sollte man bei solchen Wuchseigenschaften doch besser auf die Saat zurückgreifen?! Man kann nur probieren.

Besonders freuen durften wir uns wieder an den rund 30 Erstsemestern, die teilgenommen haben. Wir schauen optimistisch voraus, dass die Hochschulgruppe weiter wächst und sind motivierter denn je für weitere Exkursionen.

Auch hier möchten wir unseren Sponsoren für die Unterstützung zum Schüsseltreiben nach dem Einsatz DANKEN. Ein herzlicher DANK geht ebenso an unseren forstlichen Allrounder, Koordinator und Pflanzeinweiser zugleich: André Ransch.

ANW-Hochschulgruppe Tharandt